Der richtige Hintergrund
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Der Hintergrund ist in der Fotografie ein wichtiges Stilmittel, setzt dieser das Subjekt doch erst in Szene. In der Produktfotografie ist die Sache häufig einfach: Der Hintergrund sollte einfach nur weiß - oder allgemeiner: neutral - sein.
Einzige Ausnahme: Wenn das Motiv selbst sehr weiß ist, empfiehlt sich ein dunklerer Hintergrund, da sich das Motiv sonst schlecht vom Hintergrund abhebt. Doch einen weißen bzw. neutralen Hintergrund hinzuzaubern, den man nicht sieht, klingt leichter als es tatsächlich ist. Doch zum Glück gibt es einfache und nicht allzu teure Hilfsmittel, mit denen ein weißer Hintergrund gelingt.
1 Der Aufnahmetisch (mit Hohlkehle)
Der Aufnahmetisch bzw. die Hohlkehle ist das einfachste Instrument, um einen neutralen Hintergrund zu erzeugen. Einfach gesprochen, handelt es sich dabei um einen gebogenen Hintergrund, so dass keine Kanten sichtbar sind. Im einfachsten Fall ist dies ein weißes Papier im Format A3 oder größer. Eine Hohlkehle lässt sich leicht selbst bauen und wer gern bastelt, kann hier ein paar Euro sparen. Allerdings sind käufliche Hohlkehlen auch nicht teuer, so dass ich immer die Anschaffung empfehlen würde, um die Zeit auf wertstiftendere Tätigkeiten zu verwenden.
Bei der Hohlkehle ist entscheidend, wie groß das zu fotografierende Produkt ist. Je größer das Produkt, desto größer muss die Hohlkehle sein.
Ein Aufnahmetisch ist perfekt geeignet für schnelle und hochwertige Produkt- oder Materialaufnahmen. Um ihn zu verstauen kann er blitzschnell zusammengefaltet werden. Die diffuse Aufnahmefläche ist ideal, um Objekte ohne Schattenwurf zu fotografieren. Sie ist idealerweise lichtdurchlässig und erlaubt auch Durchlichtaufnahmen mit hinter dem Tisch platzierten Lichtquellen. Die Hohlkehle bewirkt einen Übergang zwischen Unter- und Hintergrund ohne störenden Knick. All diese Vorteile erleichtern später das Freistellen des Gegenstandes falls nötig. Durch die kurzen Beine kann der Aufnahmetisch problemlos auf jeden herkömmlichen Tisch gestellt werden. Diese erhöhte Aufnahmeposition erleichtert die Arbeit enorm.
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Anstelle einer (weiß-)matten Hohlkehle kann sich auch eine weißbeschichtete Glasplatte eignen. Diese hat den Vorteil, dass Sie eine ansprechende Spiegelung des Objektis erzeugt. Das lässt das Objekt “wertiger” erscheinen.
2 Das Lichtzelt
Bei einem Lichtzelt handelt es sich wirklich um eine Art Zelt, in das das zu fotografierende Produkt hineingestellt und von außerhalb des Zeltes beleuchtet wird. Häufig ist in dem Lichtzelt auch wieder eine Art Hohlkehle anzutreffen. Warum nun das Zelt? Mit dem umgebenden - in der Regel weißen - Zeltstoff versucht man, eine ausgewogene Beleuchtung ohne Reflexe zu erzielen. Der Zeltstoff dient als Diffusor für die sich außerhalb des Zeltes befindende Leuchtquelle. Das Ganze sieht in etwa ao aus (auch wenn auf dem folgenden Bild die Beleuchtung fehlt).
Lichtzelte gibt es in verschiedenen Formen und Größen. Häufiges Problem bei vielen Lichtzelten, die ich gesehen habe, ist der Innenraum. Dieser ist häufig nicht völlig faltenfrei. Eine separate Hohlkehle kann hier sinnvoll sein.
Neben dem Lichzelt brauchen Sie natürlich auch noch die richtige Beleuchtung. Durch das Lichtzelt geht einiges an Leistung verloren. Kalkulieren Sie hier also nicht zu knapp! Kaufen Sie lieber etwas stärkere Lampen.
Angebote verschiedener Lichtzelte finden Sie auf eBay.de.
3 Das Hintergrundsystem für große Produkte/Personen
Gilt es, größere Produkte oder Menschen zu fotografieren, kommen Sie mit einem Aufnahmetisch nicht mehr hin. Hier brauchen Sie dann ein größeres Hintergrundsystem. Üblicherweise wird hier eine breite Rolle festes Papier auf zwei Ständer gehängt, so dass es faltenfrei abgerollt werden kann, um die Hohlkehle zu bilden. Was Sie also benötigen sind zwei robuste Ständer, eine Querstange, die die Papierrolle hält, und die Papierrolle selbst. Beides ist über eBay / Amazon leicht zu beschaffen, allerdings erfordert eine Papierrolle einiges an verfügbarem Lagerplatz. Wer nicht so viel Platz hat, kann auch Stoff nehmen, den man klein zusammenfalten kann, will man ihn verstauen. Nachteil von Stoff ist, dass dieser in der Regel nicht ganz faltenfrei ist. Hier muss man das Bild ggfs. noch etwas nachbearbeiten, um Störungen im Bild zu entfernen.
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Welche Hintergründe verwenden Sie und warum? Schreiben Sie es in die Kommentare!
Link-Tipps:
Eine Hohlkehle lässt sich auch selbst basteln. Das folgende Video des Blende 8 Videopodcasts zeigt wie: